FC Bayern vs. Borussia Dortmund: 1:3. Grandios heraus gespielte Chancen und Tore, unglaublich schnelles Umschalten nach Balleroberung, … Wie ist es möglich, dass die Bayern, gerade wieder personell vollständig und mit einem Erfolgserlebnis aus der Champions League im Rücken, derart untergehen?
Eine Antwort ist sicher: So ist Fußball, gerade das macht die Faszination Fußball aus. Eine zweite Antwort: Dortmund unter Jürgen Klopp ist eben derzeit besser. Eine dritte Antwort: Wer den Respekt vor dem Gegner verliert, wird dessen Stärken übersehen und sich nicht darauf einstellen.
Wenn Kapitän (Lahm), Vorstandschef (Rummenigge) und Präsident (Hoeneß) im Vorfeld des Spiels unisono im Brustton der Überzeugung verkünden, es könne nur einen Sieger geben, so ist das nicht nur antiquiert-angestaubtes Gockelgehabe, sondern auch eine wunderbare Aufforderung an die Spieler, sich auch wirklich gar nicht mit den Stärken des Gegners, ihren Spielzügen und Tempowechseln, zu beschäftigen. Beste Voraussetzungen also, gegen ein hochklassiges Team zu verlieren.
Im letzten Spiel unserer Nationalmannschaft glaube ich dies ebenfalls beobachtet zu haben: Mangelnden Respekt vor dem Gegner im Glauben, man sei diesem gegenüber dominant. Vielleicht bin ich ja nur ein Schwarzseher…
Was das mit Organisationsentwicklung zu tun hat? Nun, Respekt vor dem Anderen – vor seiner Situation, seinen Rahmenbedingungen, Gedanken, Erfahrungen – vermindert unseren Drang, uns selbst blind zu machen. Das gilt z.B. auch für die Bewältigung von Veränderungen und Transformationen.
Hier die Tore zum Spiel… zum Anschauen und Genießen.