Kürzlich gestaltete ich eine Veränderungsprozess bei dem es um das Thema Entscheiden ging. Ein Geschäftsführer berichtete, er sei des permanenten Streits unter seinen Führungskräften leid, suche Änderung und Lösung. Auf Nachfrage entspann sich folgendes System: 4 Abteilungsleiter sind angebunden an 3 Geschäftsführer, sie müssen regelmäßig Beschlussvorlagen liefern. Häufig ist die Qualität der Beschlussvorlagen unzureichend, einzelne (der 4) Abteilungsleiter tragen Beschlussvorlagen nicht mit oder behindern die Umsetzung von Entscheidungen. Überlagert wurde das Ganze noch vom persönlichen Konflikt zweier Abteilungsleiter und der Nichtbereitschaft der Geschäftsführer, sich am weiteren Prozess zu beteiligen. Und – wie so oft – war der Konflikt bereits seit langem in der Welt. Eine „feine“ Situation… Veränderungsarbeit war also nur mit den Abteilungsleitern möglich.

Zum Vorgehen. In einer ersten Phase ging es darum, alle Beteiligten dazu zu bringen, ihren eigenen Anteil am Konflikt zu erkennen und zu akzeptieren, dass nicht „der Andere an allem Schuld trägt“. Daneben führte die (systemische) Frage „Wenn die Weigerung der Geschäftsführer, am Klärungsprozess teilzunehmen, ein Symptom ist: Wofür steht das dann?“ zu einem wichtigen Baustein im System. Die Qualität der Beschlussvorlagen war – aus Sicht der Geschäftsführer – unzureichend, weil sie oft intensive Diskussionen dazu hatten und sich schwer taten, konsensuale Entscheidungen zu treffen. Daher wünschten sie sich solche Beschlussvorlagen , dass es allen 3 Geschäftsführern leicht viel, ihnen zuzustimmen. Wieder so eine Problemverschiebung.

Im Veränderungsprozess arbeiteten wir mit Workshops und Einzel-Coachings an folgenden Themen:

  • die hinderlichen und förderlichn Kommunikationsmuster der 4 Abteilungsleiter sichtbar mache
  • einen Geschäftsprozess für Beschlussvorlagen und damit für Entscheidungen entwicklen und fixieren
  • die Rollen der an Beschlussvorlagen Beteiligten klären.

Heute ist zwar nicht alles besser, aber vieles hat sich entspannt und mit dem erlebten Veränderungsprozess haben einige der beteiligten auch Kommunikationsmodell und eine Sprache, um kritische Situationen zu reflektieren.