Endlich ging sie wieder los: Die Bundesliga. Die vom Fußball meine ich. Da Teamcoaching mein berufliches Lieblingsthema ist, interessiert mich Fußball gleich doppelt, als Fan wie auch beruflich. Denn beim Fußball wie beim Teamcoaching geht es um Teams und ihre Leistung. Diese Leistung entsteht durch eine ganze Reihe von Faktoren, die auch noch in sehr komplexen Wechselwirkungen stehen. Einige dieser Faktoren betreffen Individuen und andere das ganze Team.
Faktoren, die eher die Individuen betreffen sind z.B. Schnelligkeit, Laktattoleranz, diverse Kraftfähigkeiten, Ausdauer, Bewegungskoordination, Zweikampfverhalten. Faktoren, die das Team betreffen sind z.B. aufeinander abgestimmte Laufwege für Defensive / Pressing / Offensive, Verhalten bei Standards, Wissen über und Einstellung auf den Gegner, Motivation, Kommunikation untereinander, Umgang mit ungünstigen Konstellationen (z.B. frühzeitiger Rückstand).
Zudem haben die Team-Faktoren gegenüber den individuellen eine wichtige Besonderheit: Sie sind sehr veränderlich (volatil), und zwar in alle Richtungen. Deshalb kann die Leistung eines Teams tageweise stark schwanken. Genau hier liegt ja auch die Ursache für solche Sensationen, wenn im DFB-Pokal niederklassige Teams überraschend gegen höherklassige gewinnen. Im Fußball steht es außer Frage, dass die Team-Faktoren intensiv trainiert werden.
Sucht man nach Parallelen zu Teams im Arbeitskontext, fällt mir gleich eine Asymmetrie auf
Für die Qualität der individuellen Faktoren wird viel getan in Form von Weiterbildungen zu Fachthemen, Führungsqualität, Präsentationstechnik, Zeitmanagement etc. Doch wie viel (oder wenig) Aufmerksamkeit und Aktivitäten gibt es, um die Team-Faktoren zu entwickeln?
Teamcoaching kann hier ein förderlicher Ansatz sein, denn damit lassen sich Kooperationsbereitschaft und Kooperationsfähigkeit stärken und von Lasten (Konflikten) befreien.