Es geht – mal wieder – um den FC Bayern. Ja, genau den, der unbedingt Manuel Neuer, den derzeit besten deutschen Torhüter, verpflichten will. Es ist eigentlich wie immer: Die besten deutschen Spieler werden wild zusammen gekauft und dem jeweils aktuellen Trainer vorgesetzt… Nach einer Weile tritt Ernüchterung ein, weil die Leistungen weit unter den Erwartungen bleiben.

Der Irrtum des FCB liegt darin, die Summe der Qualität der Spieler mit dem Potenzial des Teams gleich zu setzen. Verwundern kann nur, wie fest verankert dieser Irrtum in der Unternehmenskultur des FCB ist. Dabei macht es doch mittlerweile die halbe Bundesliga vor:  Eine langfristig angelegte Personalstrategie, ausgerichtet auf Spielsystem, Teamfokussierung und dazu passende Sportdirektoren und Trainer. Diese Trainer haben dann 1-2 Jahre Zeit, ein Team zu entwickeln. Diese Trainer entscheiden selbstredend  bei der Personalauswahl kooperativ mit.

Nur die Bayern machen weiter wie bisher. Einen interessanten Ausnahmefall vom starren FCB-Prinzip wollen wir jedoch nicht verschweigen, ich meine Frank Ribery. Verpflichtet in einer kurzzeitigen Real-Madrid-Nachahmungsmanie. (Zur Erinnerung: Das ist der Verein, dessen Personalstrategie jahrelang darin bestand, jeweils immer Sommer genau einen den Trikotverkauf ankurbelnden Weltstar zu verpflichten unter Ausblendung jeglicher sportlichen Sinnfälligkeit.) Herr Ribery kam nicht aus der Bundesliga. Ansonsten aber erfüllt er alle Bedingungen: Eine hohe individuelle Qualität, passt er überhaupt nicht ins Spielsystem des L. v. Gaal. So verlangsamt er das Spiel mit Dribblings in Situationen nach Balleroberung oder sucht Mann-gegen-Mann-Situationen in Phasen, wo es um Dominanz geht.

Lieber Manuel Neuer: Sie sind ein bewundernswerter Torhüter, ich bekenne ein Fan von Ihnen zu sein. Bitte gehen Sie nicht zum FCB! Oder wie sehen Sie das?