Während 61% der Führungskräfte meinen, Veränderungen gut zu kommunizieren, bestätigen nur 37% der Mitarbeiter, gut im Bilde zu sein. Diese Lücke ist fatal, weil sie erhebliches Potenzial für Widerstände gegen Veränderungen und Vertrauensverlust in sich birgt. Was mir immer wieder auffällt: Viele Führungskräfte reduzieren „kommunizieren“ auf „informieren“. Auf der Strecke bleibt der Dialog. Nur im Dialog, der Raum lässt für „Kauen und Verdauen“ von Nachrichten, ist Bewusstwerdung von Situation/Problem und Erkennen von Notwendigkeiten/Unabänderlichkeiten möglich. Dafür muss man zuweilen auch Schleifen drehen, zum x-ten Male die Frage nach dem Warum beantworten, Geduld und Empathie zeigen.

Daneben braucht es Vertrauen der Mitarbeiter darin, dass die Unternehmensleitung gute Entscheidungen trifft, verantwortlich handelt, relevante Optionen abwägt. Solches Vertrauen müssen sich Unternehmensleitung und Führungskräfte lange erarbeitet haben.

Damit liegt also ganz viel bei den Führungskräften. Was aber ist mit den Mitarbeitern? Tim Wiese (Torwart Nr. 2 bei der 2010er Fußball-WM) beschwerte sich nach Jogi Löws Festlegung auf Manuel Neuer als Nr. 1 im Tor, der Trainer habe ihm das nicht richtig erklärt. Mit Verlaub, das kann ich mir bei Jogi Löw nicht vorstellen. Offenbar spielt auch Reflexivität der Mitarbeiter eine Rolle. Aber diese Mitarbeiter wurden ja von ihren Führungskräften ausgewählt und entwickelt. Womit wir wieder bei den Führungskräften wären…

Moral? Eine Veränderung beginnt lange vor der Veränderung, Um Veränderungen rasch und zielsicher zum Erfolg zu bringen, braucht eine Organisation eines: Veränderungsfähigkeit.

Quelle für die Zahlen:
Artikel „Chefetagen und Mitarbeiter reden aneinander vorbei“ auf http://www.handelsblatt.com