Coronales Nachdenken über Zukunftsfähigkeit

Meetings

Wenn ich Andere frage

Dieser Tage frage ich meine Gesprächspartner*innen häufig zu den Erwartungen der nächsten Wochen und Monate. Die Antworten lassen sich zwei Strömungen zuordnen. Die erste Strömung ist das Hoffen darauf, es werde alles wieder so, wie vor Corona. Und die zweite Strömung ist ein Nachdenken über Zukunftsfähigkeit. Konkret ein Nachdenken darüber, was sich ändern wird gegenüber der vor-C-Zeit. Ich selbst ordne mich dem zweiten „Lager“ zu.

Nachdenken

Nachdenken über Zukunftsfähigkeit hat für mich – als systemisch geprägten Organisationsberater – in erster Linie etwas mit fragen, hinterfragen, erforschen, heran tasten und nachspüren zu tun. Antworten-geben ist dabei für mich erst in zweiter Linie dran. Denn Antworten geben ja nur vermeintliche oder tatsächliche Gewissheiten wieder. Und in der Dynamik von Diskussionen verschwimmt uns zu leicht der Unterschied zwischen „vermeintlich“ (Interpretation, Hypothese, Prognose, Kaffeesatzleserei, die-Welt-erklär-Attitüde) und „tatsächlich“ (Fakten-basiert, überprüfbar, entscheidbar).

Nachfolgend liste ich ein paar solcher Nachdenk-Fragen auf, die ich für relevant halte für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, staatlichen wie kommunalen Institutionen und sozialwirtschaftlichen Organisationen. (Ich erhebe keinen Anspruch auf Autorenschaft über jede einzelne Frage.) Vielleicht picken Sie sich als Leser*in die ein ohne andere Frage heraus.

Nachdenk-Fragen zur Digitalisierung

  • Welche Tools und Praktiken für remote Zusammenarbeit etablieren sich gerade und welche nicht?
  • Wie aktiv experimentieren wir mit Praktiken für remote Zusammenarbeit?
  • Was treiben wir voran, um bei Weiterbildung oder anderen Themen eine Transformation zu ermöglichen?
  • Was lassen wir los?

Nachdenk-Fragen zur Organisationskultur

  • Meetings: Betrachten wir das Verhältnis von Anfahrt / Reisezeit vs. Wirkung der persönlichen Präsenz. Welche Meetings erfordern künftig wirklich eine persönliche Anwesenheit? Und wo wollen die Beteiligten eher den eingeübten Routinen folgen?
  • Welche in Online Meetings als förderlich erlebten Kommunikationsmuster sollten wir auch in Präsenz-Meetings verwenden?
  • Wie können wir das Gefühl von Zugehörigkeit (zum Team, zur Organisation) stärken, wenn Home Office verbreitet bleibt?
  • Welche Präferenzen zu Home Office, Zugehörigkeit, Balance, Sinn u.a. verändern sich gerade bei unseren Mitarbeiter*innen? Und wie gelingt es uns, für solche Veränderungen aufmerksam zu sein?
  • Was an unserer Organisationskultur ist hinderlich für die Zukunftsfähigkeit unserer Organisation?

Nachdenk-Fragen zum Geschäftsmodell

  • Wie stärken wir die Resilienz unserer Mitarbeiter*innen gegen Krisen?
  • Welche Risiken haben wir eigentlich im Blick und welche nicht?
  • Wie zukunftsfähig ist unser Geschäftsmodell?
  • Welche (langfristigen) Auswirkungen auf den purpose unserer Organisation hat die Corona-Krise?
  • Wie vorbereitet sind wir auf Krisen und Notfälle?
  • Was reduzieren oder verstärken wir und was lassen wir los?

Haben Sie auch ein paar solcher Fragen?

Dann schreiben Sie mir doch gern Ihre Ideen unter dem Stichwort „Coronales Nachdenken über Zukunftsfähigkeit“.

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