Olympia ist vorbei, die Analysen für unser Land pendeln zwischen Enttäuschung (über das Abschneiden einzelner Sportarten) und Zufriedenheit (über die doch beachtliche Medaillenzahl). Für mich beeindruckend war wieder einmal die Wirkung von Innovationen. Es gibt Sportarten, in denen über Traineraustausch, international zusammen gesetzte Trainingsgruppen, ausgeklügelte Wettkampfformate, u.a.m. ein permanenter globalisierter Austausch im Gange ist. Dieser Austausch führt zu fantastischen Spitzenleistungen, einer breiten Spitze und einer Nichtdominanz einzelner Sportnationen – infolge des Aufholens anderer. Als Beispiel sei hier nur auf Schwimmen und Triathlon verwiesen. Diese Art von Wissensaustausch, die ja seit Ende der 1990er Jahre auch im Fußball zu beobachten ist, ermöglicht Entwicklungen in unglaublich kurzen Zeitspannen, die ohne Austausch mit der Außenwelt weder in dieser Geschwindigkeit noch überhaupt möglich wären.
Nun ist dies aber kein Blog über Sport, sondern über Organisationsentwicklung. Um „die Kurve zu kriegen“ stelle ich eine Frage: Wie viele Organisationen (Unternehmen / Behörden) suchen außerhalb ihrer eigenen Grenzen nach organisationalen Innovationen, um geeignete für sich zu übernehmen? Und ich will auch gleich meine (in Abgrenzung zu „die“) Antwort liefern: Sehr wenige. Wer sich weiter entwickeln will, von Anderen lernen will, braucht vor allem anderen eines: Demut. Ich glaube, das könnten Organisationen vom olympischen Sport übernehmen.