Ein Unternehmen bildet einen solchen Arbeitskreis. Eigentlich ein Grund sich zu wundern. Angenommen, die Geschäftsführung eines Unternehmens mit mehreren hundert Mitarbeitern würde beschließen, einen Arbeitskreis für Revision einzurichten, und diese mit Kollegen aus verschiedenen Bereichen und möglichst allen Hierarchiestufen zu besetzen. Wahrscheinlich würde sich der geneigte Leser darüber wundern, denn für diese Themen gibt es Experten und professionelle  Methoden. Andererseits findet es kaum jemand verwunderlich, einen Arbeitskreis Unternehmenskultur auf ebendiese Weise zu implementieren. Doch auch für dieses Thema gilt: Es gibt Experten und Methoden. Nur scheint ebendies noch nicht allgemein bekannt zu sein.

Unternehmenskultur umfasst Facetten wie:

  • Führung
  • Wofür es Anerkennung gibt und wofür nicht
  • Was sanktioniert wird und was nicht
  • Wie über Fehler kommuniziert wird
  • Wie Entscheidungen zustande kommen und wie verbindlich sie sind
  • Wie sich die Zusammenarbeit zwischen internen Kunden und Lieferanten (oder anders formuliert: zwischen Organisationseinheiten) gestaltet
  • Wer in welchen Situationen wirklich Verantwortung übernimmt

All dies entfaltet reale Wirkung.

So zeigt sich Unternehmenskultur am (messbaren) Grad der Mitarbeiterbindung oder an der Fähigkeit einer Organisation zu Veränderungen.

Dennoch ist das vielfach nicht bewusst – darüber (!) sollten wir uns wundern.